5 Jahre Früschwind

Teil 1: Ein Gedanke

Die Geschichte von Früschwind beginnt im Jahr 2018.

 

Sie beginnt aber nicht etwa mit einem Gründungsanlass oder einer ersten Teamsitzung. Sie beginnt mit einem einzelnen Gedanken im Kopf von Kasimir Berger. Dieser entstand während einer Sitzung der Maccheria Bern und er lautete «Ich kann das nicht alleine».

 

Der Gedanke entstand aus der Feststellung von Kasimir, dass er den Wunsch hatte, ein eigenes Projekt aufzubauen. Das Projekt sollte ein Rahmen sein für Angebote, die Menschen, insbesondere Senioren und Seniorinnen, im Alltag unterstützen.

 

Und beim Gedanken an ein eigenes Projekt und alle zugehörigen Herausforderungen merkte er dann, dass er das Ganze nicht alleine machen wollte und konnte.

 

 

Teil 2: Erste holprige Schritte

Ein paar Monate nach seinen Gedanken hatte Kasimir zwei Personen gefunden, um das neue Projekt anzugehen. Es waren Manuel Friedli und Lars Abderhalden.

 

Zu dritt hatten Sie am 27. Januar 2019 die erste gemeinsame Sitzung, worin unter anderem die ersten gemeinsam gestalteten Gruppenschulungen besprochen wurden, die im Rahmen der Maccheria durchgeführt wurden. Die Sitzungen wurden zu regelmässigen Terminen und in einer solchen Sitzung wurde dann nach langer Suche auch der Name «Früschwind» gewählt.

 

Schon bald wuchs das Früschwind-Team dann auch schon weiter. Simon Schneiter trat Früschwind bei. Der gelehrte Kaufmann kannte Kasimir aus der gemeinsamen Schulzeit und fand das Projekt sofort sehr sympathisch und war deshalb hoch motiviert mitzuwirken.

 

In weiteren Sitzungen wurden zu viert Ziele, Werte und Angebote ausgearbeitet und ein erstes Leitbild erstellt. Es wurden auch erste grafische Produkte erstellt, wie das Logo und ein erster Flyer. Letzterer benötigte allerdings zwei Anläufe, da er aufgrund eines technischen Problems verloren ging und deshalb noch einmal zusammengebaut werden musste.

 

Am 10-Jahres-Jubiläum der Maccheria Bern verabschiedete sich Kasimir dann vom Verein, in dem er 3 Jahre mitgewirkt hatte, und versprach, allen Maccheria-Interessierten Personen eine Einladung zum Vorstellungsanlass seines neuen Projekts zu schicken.

 

Auch der Briefversand beinhaltete wieder eine ungeplante Herausforderung: Der ursprünglich gewählte Termin für den Anlass stellte sich als unpassend heraus und er war bereits auf allen gedruckten Unterlagen vorhanden. So war das kleine Früschwind-Team gezwungen, von Hand die falschen Termine mit den korrekten Daten zu überkleben, was gute Unterhaltung für ein paar Stunden bot.

 

Anschliessend lief dann bis zum Vorstellungsanlass alles relativ reibungslos. So konnte am 07.09.2019 der Vorstellungsanlass von Früschwind stattfinden. Beehrt wurden wir dabei von 25 Personen, was uns extrem freute.

 

Kurz darauf gab es dann leider noch traurige Nachrichten für Früschwind. Manuel Friedli gab seinen Austritt bekannt. Er merkte, dass er neben seiner Vollzeit-Arbeit und seiner selbständigen Tätigkeit als Fotograf schlicht nicht mehr die Energie und Zeit fand, um aktiv mitwirken zu können.

 

 

Teil 3: Grosse Herausforderungen und grosse Sprünge

Nach knapp 9 Monaten in denen das Früschwind-Team viele Erfahrungen in ersten Gruppenschulungen und Privatunterstützungen sammeln konnte kam dann eine Herausforderung, welche wohl niemand kommen gesehen hatte.

 

Covid-19 zwang uns im Frühjahr 2020 die Gruppenschulungen und Privatunterstützungen zu pausieren. Anschliessend tasteten wir uns Schritt für Schritt an die neue Situation heran und konnten so mit erhöhten Schutzmassnahmen bald einmal wieder Privatunterstützungen durchführen.

 

Glücklicherweise war die Arbeit hinter den Kulissen weiter möglich und deshalb konnten wir am 29. Juli Früschwind offiziell als Verein gründen. Das ermöglichte uns unter anderem ein eigenes Bankkonto zu eröffnen. 

 

Im Jahr darauf gelang uns ein weiterer grosser Schritt. Die Fertigstellung unserer Webseite. An dieser hatten wir fast 9 Monate gemeinsam mit Philippe Zumofen, einem externen Mediamatiker gearbeitet.

 

Gleich kurz darauf gab es ein weiteres Highlight. Nelson Mesquita, ein Studiumsfreund von Kasimir Berger bekundete Interesse an einer Teilnahme an Früschwind und nach einer Kennenlernphase waren sich schnell alle einig, dass Nelson eine grosse Bereicherung für Früschwind ist und so wurde er ins Team aufgenommen. 

 

Simon initiierte dann das nächste grosse Projekt. Das Früschwind Sommerfest. Das Sommerfest sollte ein Anlass sein um unsere Kunden und Kund:innen nach der langen Covid-Zeit wieder einmal zu sehen und gemeinsam einen schönen Tag zu haben. Der Anlass war auch als Dankeschön an alle Personen gedacht, welche uns bis dahin unterstützt hatten.

 

Das Sommerfest fand dann am 06. August 2021 statt und bleibt uns bis heute in guter Erinnerung. Einen Rückblick darauf findet ihr auch auf unserer Webseite.

 

 

Teil 4: Wechsel und Wachstum

Um das Sommerfest hatte auch Dominik Breitenbach Früschwind kontaktiert. Der gelernte Jurist hatte über mehre Ecken vom Projekt gehört hatte und war interessiert an einer Zusammenarbeit. Nachdem sich Kasimir und Dominik im Juli kennenlernten wurde Dominik am 28. September 2021 offiziell ins Team Früschwind aufgenommen. 

 

Nachdem Früschwind bisher vor allem in der Apple-Welt tätig war, war Dominik mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem Wissen in Windows und Android eine optimale Ergänzung für das Team Früschwind.

 

Im November 2021 zog sich dann das Früschwind-Kernteam für ein Wochenende nach Mürren zurück. In der Retraite wurde dann viel diskutiert über das Leitbild, die Arbeitsweise und die weiteren Pläne von Früschwind und es entstanden viele neue Ideen für die Zukunft.

 

Nachdem das erste Halbjahr 2022 relativ ruhig verlief gab es dann wieder einen Wechsel im Team Früschwind. Simon zog sich am 18.05.2022 aus dem Verein zurück um sein Engagement in der Musik nicht reduzieren zu müssen und um mehr Luft in seiner freien Zeit zu erhalten. Seine Stelle als Vorstandsmitglied übernahm Nelson.

 

Dominik unterstützte uns dann im Verlauf des Jahres dabei die lang überfälligen Schritte in die Professionalität des Vereins zu machen und versicherte Früschwind und meldete den Verein als Arbeitgeber an. Das führte dann natürlich zu einigen grösseren Rechnungen wie beispielsweise von der AHV. Diese konnten wir dank den erarbeiteten Reserven aber glücklicherweise ohne Probleme begleichen.

 

Kurz darauf konnten wir auch die ersten Technik Support Kaffees im Rahmen der reformierten Kirche Bümpliz und der Kornhausbibliothek Bümpliz durchführen. Das Konzept zu diesem Angebot war im Rahmen der letzten Retraite entstanden. Simon brachte damals den Stein ins Rollen als er sagte, dass unsere technische Unterstützung für Personen aus allen Schichten zugänglich sein sollte.

 

Seit 2022 nahm auch die Anzahl der Anfragen zu Privatunterstützungen zu. Daran änderten zu unserer Freude auch die allgemeinen Preiserhöhungen im November 2022 nicht viel.

 

Die Preiserhöhungen tätigten wir, um die gestiegenen Aufwände sowie sämtliche Arbeiten fair entschädigen zu können und es uns damit zu ermöglichen, mehr Zeit ins Projekt zu investieren ohne finanzielle Nachteile zu erleben. Die höheren Einnahmen ermöglichten neu einen Stundenlohn von 30 CHF Brutto und wir konnten mehr feste Arbeitszeiten verteilen. Zusätzlich waren wir auch auf mehr Einnahmen angewiesen für die zukünftige Bezahlung der Steuern und Sozialleistungen.

 

Stand heute haben wir nun über 500 Besuche bei Privatpersonen durchgeführt in einem Umfang von über 800 Stunden und konnten an mehr als 40 Anlässen insgesamt über 380 Personen begrüssen.

 

 

Teil 5: Schritte für die Zukunft

Nachdem das Alltagsgeschäft weiter viel zu tun gegeben hat, zogen wir uns im Mai 2023 wieder ein Wochenende nach Mürren zurück, um gemeinsam und in Ruhe die nächsten Schritte von Früschwind zu erarbeiten. 

 

Es herrschte ein Konsens darüber, dass es viele grössere Dinge gab, die wir angehen wollten. Jedoch war auch klar, dass die Ideen nicht ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung in naher Zukunft umgesetzt werden konnten.

 

Wir erarbeiten deshalb ein Konzept mit konkreten Massnahmen zur Weiterentwicklung von Früschwind für einen Fördergeldantrag an die Age-Stiftung. Die Age-Stiftung greift Projekte als unabhängige Förderstiftung gesellschaftsrelevante Fragen auf, die mit den Herausforderungen des Älterwerdens zusammenhängen. Zuvor hatten wir sie als vielversprechendste Institution für einen Antrag ausgewählt.

 

Basierend auf dem Konzept formulierte Lars dann in einer zeitaufwändigen Arbeit einen umfangreichen 20-Seitigen Antrag an die Age-Stiftung den wir im Juli 2023 einreichten.

 

Im Dezember erreichte uns dann die unglaublich tolle Nachricht, dass unser Antrag angenommen wurde und wir feierten dieses Ereignis mit einem genussvollen Abendessen im Grotto Ticino am Breitenrainplatz.

 

Mit der Unterstützung im Rücken sind wir nun an der Umsetzung des Projektes. Der Umfang des Projektes übertrifft alles, was wir bisher gemacht haben und birgt viele neue Herausforderungen wie Mehrjahres-Planungen, eine genaue Projektbudget-Verwaltung und das Arbeiten an sehr komplexen digitalen Werkzeugen. Einen groben Überblick über das Projekt findet ihr auf dieser Webseite

 

Wir hoffen, dass uns eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes der Age-Stiftung ermöglicht, in naher Zukunft noch mehr Menschen in ihrem digitalen Alltag zu unterstützen.

 

Unsere Vision ist, dass wir das dann auch noch für viele Jahre weiter so tun können und davon unseren Lebensunterhalt finanzieren können. Klar ist für uns, dass wir weiter unabhängig als eigene Institution agieren wollen und dass wir den festgelegten Werten «Persönlich», «Nachhaltig» und «Positiv» treu bleiben.

 

Mit diesem Gedanken endet die Geschichte von Früschwind vorerst. 

 

Wir bedanken uns bei allen Menschen, die uns soweit begleitet und unterstützt haben und die uns durch kritische Rückmeldungen, Komplimente, Anliegen und Fragen immer wieder anregen, uns und unsere Angebote weiterzuentwickeln.

 

Ein grosser Dank geht an dieser Stelle auch hinaus an alle die bisher bei Früschwind mitgewirkt haben und immer noch mitwirken und das Projekt dorthin gebracht haben wo es jetzt ist.

Mein Gedanke von 2018 ist in dieser Hinsicht nämlich immer noch aktuell auch wenn er jetzt etwas anders klingt: «Ich könnte das nicht alleine».

 

Verfasst von Kasimir Berger, Bern, 07.09.2024


Revidiert und ergänzt durch Lars Abderhalden und Dominik Breitenbach, Bern, 07.09.2024